Über die Sinnlosigkeit von Coronatests zur Eindämmung der Pandemie

Es hat sich in den Köpfen vieler Menschen bereits eingebrannt: die einzige Sicherheit, die wir vor der vermeintlichen Virusinfektion haben, ist der Test auf das Coronavirus. Vor der Infektion? Der Test schützt weder vor der Infektion noch schafft er Sicherheit. Er ist allenfalls ein Versuch, das Virus rechtzeitig nachzuweisen, um andere Menschen vor der Übertragung der Infektion zu bewahren. Wie sinnbefreit dieses Ziel jedoch ist, möchte ich im Folgenden erläutern:

Spätestens mit der ersten Studie durch den Virologen Prof. Streeck an ca. 900 Bewohnern von Gangelt (Kreis Heinsberg) wissen wir, dass es eine bedeutende Dunkelziffer (unerkannt Infizierte) von Menschen, die mit dem Coronavirus infiziert sind, gibt. Das ist eine Tatsache. Über die Menge der unerkannten Infizierten wird dabei noch gestritten. Dennoch ist klar, ob mit Test oder ohne Test, dass Infektionsgeschehen läuft „im Hintergrund“ weiter. In der Studie wurde von der fünffachen Menge der Menschen, die tatsächlich betroffen sind, gesprochen. Nun käme keiner auf die Idee, ohne Symptome sich testen zu lassen, denn was hätte das für ein Benefit für diesen Einzelnen. Doch? Aber nur deshalb, weil seit der Pandemie die Ansicht herrscht, der Test schütze uns. Diese Art der Wahrnehmung ist verzerrt und wird gern von Politik und Medien suggeriert. Dass viel mehr Menschen allerdings das Virus überwiegend ohne es zu wissen, weiterreichen, wird dabei vollkommen vergessen bzw. verdrängt. Ist es nicht eigenartig, dass lange Zeit eine stabile Situation bestand obwohl die vielen unerkannten Infizierten doch das Virus weitergaben? Warum stieg die Zahl der Coronakranken nicht nennenswert an? Denn alle unerkannten Infizierten sind ansteckend und geben das Virus weiter, woraufhin andere wieder infiziert sein dürften. Diese können dann Symptome entwickeln und hätten dann in der Statistik erscheinen müssen. Reichte es aus, der Bevölkerung zu suggerieren, die Situation sei unter den gegebenen Umständen stabil, dass die Achtsamkeit und damit die Tests nachließen? So geht menschliches Denken: besteht eine akute Krise, kann der Mensch relativ gut und adäquat darauf reagieren (Fight, flight or freeze). Bei einer längerfristigen Krise jedoch beginnen teilweise krankhafte Anpassungsprozesse, die je nach Mensch Verdrängung, Verleugnung, Bagatellisieren oder Rationalisieren bedeuten können. Heißt übersetzt: wir tun uns mit chronischen Problematiken (s. auch Klima, Flüchtlingspolitik) sehr schwer, eine „vernünftige“ Lösung zu finden. Und in so einer Situation befinden wir uns. Es gibt keine Sicherheit vor dem Virus, schon deswegen nicht, weil das Virus weder ausgerottet werden kann, noch jeder Infizierte Symptome entwickelt und damit erkannt wird. Und dann kommen die Politiker auf die Idee: Der Test, das ist die Lösung. Nein, ist er absolut nicht.

Denn:

1)es gibt wie bei allen Tests „falsch negative“ Ergebnisse, was bedeutet, dass sie eine Infektion haben können, diese aber durch den Test nicht erkannt wird. In der Folge wiegen sie sich in falscher Sicherheit und geben die Infektion weiter (https://www.msdmanuals.com/de/profi/spezielle-fachgebiete/klinische-entscheidungsfindung/verstehen-von-medizinischen-tests-und-testergebnissen).

2)umgekehrt: „falsch positives“ Testergebnis. Die Menschen wiegen sich auch hier in falscher Sicherheit, weil sie meinen, sie hätten bereits unerkannt eine Infektion überstanden. Hersteller der Antikörpertests verweisen auf die Sensitivität (die Wahrscheinlichkeit, eine Infektion auch als solche zu erkennen) des Tests hin, die eben nicht bei jedem Test bei 100% liegt: sie liegt zwischen 75-100%!

3)es hängt auch vom Untersucher ab, der die Abstriche durchführt, denn nicht jeder Abstrich wird korrekt durchgeführt (nicht tief genug im Rachen/Nasen - Rachenraum, nicht genügend Probenmaterial)

4)Der Abstrich kann nur für den Tag des Abstriches aussagen, dass kein Virus nachweisbar ist. Das kann einen Tag später anders aussehen (da sie zwischenzeitlich Kontakte zu Mitmenschen pflegen)

5)der Test heute kann negativ sein, was aber nicht bedeutet, dass er morgen dann plötzlich positiv sein könnte. Grund: die Beständigkeit eines Testergebnisses nimmt mit der Anzahl der Tests ab!

6)der Zeitpunkt, an dem der Test durchgeführt wird, kann zu früh oder auch zu spät für den Nachweis von Antikörpern sein. Wir wissen, dass in der frühen Phase der Infektion noch nicht ausreichend Antikörper (bei Antikörpertests) gebildet werden, sondern, dass diese erst 1-2 Wochen brauchen, bis sie nachweisbar sind. Wir wissen weiterhin, dass bei symptomlosen Infizierten die Antikörperbildung nach mehreren Wochen wieder abnimmt, weswegen Forscher meinen, dass symptomlose Infizierte eher keinen längerfristigen Immunschutz ausbilden.

7)wenn nicht ausreichend getestet wird, steigt die Wahrscheinlichkeit falsch positiver und negativer Testergebnisse, weil die Vortestwahrscheinlichkeit niedrig ist. Die Vortestwahrscheinlichkeit ist also von der Menge der Tests und der Sensitivität (s.o.) oder Spezifität (Gesunde auch als Gesunde identifiziert) abhängig. Beispiel: wenn ich 2 Darmspiegelungen durchführe und bei einem von beiden Darmkrebs feststelle, ist die Vortestwahrscheinlichkeit grauenhaft schlecht. Sie würde nämlich suggerieren, dass jeder zweite Darmkrebs hätte (https://www.bmj.com/content/369/bmj.m1808/infographic)

8)wer infiziert ist, kann krank werden, muss es aber nicht.

9)Menschen sind suggestibel. D.h., dass Menschen krank werden können, wenn sie erfahren, dass sie positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Es ist dann die Folge der ängstlichen Erwartung, die die Symptome hervorruft, nicht die Erkrankung.

10)wie bei allen Tests gibt es auch „Kreuzreaktionen“. Darunter ist zu verstehen, dass der Test auch bei nahen Verwandten des Virus positiv ausfallen kann (z.B. bei dem jährlichen Grippevirus). Kritiker behaupten, dass die Anzahl der tatsächlich mit dem Coronavirus infizierten Menschen deutlich niedriger liegen dürfte, als wir aktuell annehmen.

 

Zuletzt wissen Forscher schon lange, dass Tests ein relativ unbrauchbares Instrument sind, ein Infektionsgeschehen einzudämmen! Die besten Maßnahmen sind, Kranke zu isolieren und zu behandeln.