Nun wird es in Kürze mit der Impfung gegen SARS-CoV2 losgehen. Da zunächst nur begrenzt Impfstoff (mRNA Impfstoff von BioNTech) vorhanden sein wird, werden in einer Phase I A drei Personengruppen bevorzugt geimpft (unten aufgeführt).

Der Phase I A, die durch eine “gezielte, zentralisierte Verimpfung” gekennzeichnet ist, in der nur “wenig Impfstoff” und dieser nur in “Mehrdosenbehältnissen” verfügbar ist, teilweise “komplexe Lagerungsbedingungen” gefordert sind (z.B. unter – 60° C), soll eine Phase I B, die als “erweiterte, zentralisierte Verimpfung” mit “mehr Impfstoff” folgen. Diese Phase I B wird Monate, aber fließend nach der Phase I A beginnen. Schließlich soll in einer Phase II die Zentralisierung aufgehoben werden und eine “breite, dezentrale Routineimpfung”, die durch eine “großflächige Verfügbarkeit” des Impfstoffes, “geringe Herausforderungen bei Lagerung und Logistik” (z.B. Kühlung 2° C) und “Einzeldosenabfüllungen” folgen.

 Priorisierung in Phase I A:

1)die erste Personengruppe, die mit dem höchsten Sterberisiko (schätzungsweise 8,6 Millionen Menschen): zu dieser Gruppe der „sehr hohen Priorität“ zählen u.a. Personen ab 80 Jahre, Bewohner von Senioren/Altenheimen, Personal mit besonders hohem Expositionsrisiko in medizinischen Einrichtungen (Notaufnahme, Betreuung von Covid 19 Patienten, Onkologie, Transplantationsmedizin), Pflegepersonal und andere Tätige in der Altenpflege.

2)zu der zweiten Gruppe mit „hoher Priorität“ (etwa 12,2 Millionen Menschen) zählen u.a. Senioren im Alter zwischen 70 und 80 Jahren, Personal mit erhöhtem Expositionsrisiko in medizinischen Einrichtungen (Hausarztpraxen), Personen mit Demenz oder geistiger Behinderung, Tätige in der Versorgung von Personen mit Demenz. Personen mit Vorerkrankungen mit erhöhtem Risiko, Personen in Asylbewerber- und Obdachlosenunterkünften, enge Kontaktpersonen von Schwangeren.

3)zur dritten Gruppe zählen u.a. Personen zwischen 60 und 70 Jahren, Personen mit Vorerkrankungen mit moderaten Risiko und deren engste Kontaktpersonen, Lehrer und Erzieher und Personen mit prekären Arbeits-und/oder Lebensbedingungen, Personal in Schlüsselpositionen der Bundes- und Landesregierungen, Beschäftigte im Einzelhandel sowie den Berufen der kritischen Infrastruktur (Feuerwehr, Bundeswehr, Polizei etc.).

 Logistik:

 Im Augenblick gehen wir Ärzte davon aus, dass die zu impfenden Personen durch Medien und/oder per Post informiert werden. Dies kann aber nur Menschen betreffen, die in eine der unten aufgeführten Altersklassen passen. Hingegen dürften multimorbide Patienten, Patienten mit Risikofaktoren und Pflegebedürftige am ehesten aufgefordert werden, sich ein Attest über ihre Erkrankungen bzw. Pflegebedürftigkeit bei ihrem behandelnden Arzt zu besorgen, um die Notwendigkeit der Impfung zu belegen.

Aktuell: Zunächst werden keine Atteste vom Hausarzt verlangt, da entweder der Personalausweis als Nachweis des Alters oder der Arbeitgebernachweis die Zugehörigkeit zur ersten Personengruppe belegt!

Geimpft werden soll in “Zentren”, später (in Phase II) in den Praxen der niedergelassenen Ärzte.

Nach Einladung der zu impfenden Personen zu einem bestimmten Termin in eine zentrale Impfstelle ist folgender Ablauf geplant (Dauer insgesamt etwa 1 Stunde):

 

1)Anmeldung

2)notwendige Bürokratie und Untersuchung (?)

3)Impfung

4)30minütige Wartezeit unter ärztlicher Aufsicht

 Da es sich um eine “zweistufige Impfung” handelt, bekommt der zu Impfende 3 Wochen später den zweiten Termin zur Impfung.