Was wir gerade in der Politik erleben nennt sich Ohnmacht. Ohnmacht der Politik, Ohnmacht der Regierenden, das Virus in den Griff zu bekommen, nein, falsch, die Infektionszahlen! Es geht ja immer nur um Infektionszahlen, die ja auch nicht in Frage gestellt werden, obwohl ein nicht unbeträchtlicher Anteil “falsch positiv” getestet worden sein dürfte (s. Bericht "Über die Wahrscheinlichkeit falsch positiver Corona Testergebnisse"). Oder geht es doch um das Virus? Die Politik sagt: “flatten the curve”, tut aber so, als ob das Virus zu besiegen wäre. Kann sie aber nicht. Mit dem Virus werden wir leben müssen, wohl oder übel. Was signalisieren aber die Regierenden? Da kein Mensch (und noch weniger Frau Merkel und Co) gern Ohnmacht erträgt, versucht er durch Kontrolle i.S. von Regulierungen die Oberhand (über das Virus oder sollte ich besser sagen: über die Angst vor dem Virus?) zu gewinnen. Er tut so, als ob er Macht hätte. Die Macht hat er aber nicht wirklich, weswegen so ganz widersprüchliche "Maßnahmen" angeordnet und wieder aufgehoben werden (z.B. Ausgangssperre). Diese Pseudomacht – wie ich es mal nennen darf – demonstriert der Staat derzeit an seinen Bürgern. Die Menschen merken diese “Zwangsmaßnahmen”, die Bürger reagieren “genervt”. Da die Politik meint, die Menschen im Lande könnten die eigene Verantwortung bezüglich des social distancing nicht tragen, greift sie zu einem außergewöhnlichen rechtlich bedenklichen Werkzeug: der Enthebelung diverser Grundrechte. Begründung: Schließlich ist ja ein Anstieg der Infektionszahlen ein Beleg dafür, dass die Bürger es ohne den Eingriff des Staates nicht schaffen. Ist das verständlich? Anders formuliert: Die Infektionszahlen sinken/steigen abhängig vom Verhalten der Bürger! Noch deutlicher: steigen die Infektionszahlen, ist der Bürger Schuld.

Behauptungen der Regierenden:

1)Die Politik behauptet, der Bürger ist daran Schuld, dass die Infektionszahlen gestiegen sind. Diese Abhängigkeit wird gar nicht diskutiert, noch in Abrede gestellt

2)In der Folge “muss” der Staat “eingreifen” und wieder “für Ordnung sorgen", in dem er z.B. einen “lockdown” ausruft, Grundrechte einschränkt

(Hören Sie auch die teilweise Entmündigung/Bevormundung des Bürgers heraus?)

3)”Mehr desselben”, ein Denkfehler, den Paul Watzlawik (Kommunikationsforscher) noch und nöcher beschrieben hat: Wenn die “Maßnahmen” nicht fruchten, muss einem “lockdown light” ein “harter lockdown” folgen. Und so handelt auch der verantwortungsvolle Bürger: er strengt sich mehr denn je an, die “Maßnahmen” umzusetzen. Und wenn das nicht hilft, muss noch mehr geleistet/getestet werden

 ...ein Strategiewechsel wäre angebracht. Aber dies zu durchdenken setzt voraus, dass man gehört wird. Doch gibt es derzeit weder eine ernstzunehmende Opposition (Grüne, FDP), noch wird auch nur der Ansatz einer Kritik geduldet. Denn Kritiker sind gleich “Querdenker”, “Rechte” oder “Verschwörungstheoretiker”. Nicht das Virus polarisiert, sondern die Regierenden. Das Unverständnis der Politik gegenüber Andersdenkenden ist momentan so groß, dass kein wirklich fruchtbarer Diskurs stattfinden kann. Selbst im renommierten "Deutschen Ärzteblatt" folgt Schlagabtausch dem nächsten Schlagabtausch. Ursache dürfte allein die Angst und Unsicherheit sein. Und die Unsicherheit der Regierenden. Sie haben richtig gelesen! Doch weder Frau Merkel, noch ein Herr Spahn wagen anzusprechen, was eigentlich Not tut: Ihre Unsicherheit. Im Gegenteil, sie suggerieren, sie hätten alles im Griff. Die Folge ist, Macht zu demonstrieren (s.o.). Ihre Pseudomacht schafft zumindest bei den Regierenden momentan das (gute) Gefühl, die Kontrolle zu haben. Ehrlich? Haben sie aber nicht.

Angst ist der schlechteste Motor für eine vernünftige Entscheidung. Angst sorgt dafür, dass nur noch Bestimmtes gesehen, wahrgenommen wird. Angst fokussiert. Alles darum verschwindet. Leider ist dieses in der Evolution des Menschen so sinnvolle Gefühl in der heutigen Welt wenig zielführend. Angst sorgt nämlich für Vermeidung. Vermeidung der Ursache der Angst. Und wie Sie schon richtig daraus hören, dreht es sich aktuell nur noch um Vermeidung. Dabei müsste thematisiert werden, dass als Folge der Vermeidung ein Schaden für die Gesellschaft entsteht. Dieser Diskurs gehört in die Parlamente und unter die Bürger des Landes. Dieser Schaden müsste mit dem Schaden, den wir um "alles in der Welt" vermeiden wollen, nämlich an Covid-19 zu erkranken, abgewogen werden. Im Augenblick wird dieser zweite Schaden (alle Todes- und Krankheitsfälle durch Covid-19, auch Long-Covid) als der größere betrachtet.