Die Corona Neurose ist eine noch nicht beschriebene und deshalb neue Form der krankhaften Auseinandersetzung mit einer bestimmten Materie. Grundlage bildet die misslungene Ver- und Bearbeitung des Themas "Corona" und das damit verbundene Infektionsgeschehen durch SARS-CoV2. Vorschlag ICD - 10: F40.3 (fällt damit unter die Phobischen Störungen)

Symptome (Dauer mindestens 6 Wochen):

  •  -Angst und Anspannung
  • -Unruhe
  • -Misstrauen
  • -Reizbarkeit
  • -Zwanghafte Beschäftigung mit dem Thema
  • -Sozialer Rückzug
  • -Psychosomatische Symptome durch die Angst (u.a. Schwindel, Kurzatmigkeit, Innere Unruhe, Herzklopfen, Übelkeit, Kopschmerzen, Ohrgeräusche etc.)

Es ergeben sich Überschneidungen mit den Krankheitsbildern der Zwangsstörung, Suchtstörung und Phobie.

Allem übergeordnet ist der verzweifelte Versuch, der Angst vor Ansteckung Herr zu werden bei gleichzeitiger intensiver Beschäftigung mit dem Thema. Letzteres kann Suchtcharakter annehmen. Dabei zeigen Patienten typischerweise eine kurzweilige Besserung ihrer Beschwerden zu Beginn der Beschäftigung mit dem Thema (vor allem nimmt die Unruhe zunächst schlagartig ab) und eine deutliche Verschlechterung der Symptomatik bei plötzlicher (ungewollter) Beendigung.

Die Symptomatik der Vermeidung (was ein typischer Abwehrmechanismus auch bei Phobie und Zwangsstörung sein kann) zeigt sich dadurch, dass Gegenstände und Berührungspunkte des Alltags mehrmals gereinigt und desinfiziert und jeglicher Körperkontakt gemieden wird. Soziale Kontakte werden überwiegend vermieden, wobei sich gerade hier die für eine Neurose so typische Widersprüchlichkeit darstellt: auf der einen Seite werden Ansteckungen außerhalb des Hauses oder der Wohnung als übermäßig eingeschätzt, im Privaten unter Angehörigen hingegen maßlos unterschätzt. Dieser typische Abwehrmechanismus, den es auch bei einer Phobie oder Zwangsstörung gibt, heißt Verleugnung. Anders kann es nicht beschrieben werden, denn die weit aus meisten Infektionen werden laut RKI im privaten Bereich festgestellt.

Wie bei einer Zwangsstörung oder Phobie steht auch hier das Thema Kontrolle weit im Vordergrund. So ist es nicht verwunderlich, dass der Patient jegliche Möglichkeit nutzt, sich testen zu lassen. Dabei beruhigt das Ergebnis zunächst, was bei Menschen mit einer Phobie ebenfalls geschieht. Doch hält diese Gewissheit nicht lange an, so dass wieder und wieder kontrolliert/getestet werden muss.

Ebenfalls auffällig ist die unkritische Haltung gegenüber Anordnungen. Eher dankbar als verständnislos reagiert der Patient, wenn er seine Einschränkungen noch perfektionieren kann (Frage Autoaggressivität). Hier zeigt sich auch ein nur schwer nachvollziehbarer Gehorsam gegenüber Autoritäten (Abwehrmechanismus "Identifikation mit dem Angreifer").

Da politisch das Testen gegen die Angst vor Corona propagiert wird, kann davon ausgegangen werden, dass sich in der Bevölkerung eine zunehmende Diskriminierung "Testverweigerern" gegenüber entwickelt.