Aufgrund der großen Nachfrage um Impfstoffaufklärung gebe ich im folgenden eine Übersicht der verschiedenen Impfstofftypen. Dabei vermeide ich, mich in genauere Details zu verklausulieren und gebe nur einen groben Überblick und behandele das Thema nicht erschöpfend.

1)Totimpfstoff: Bitte hier beachten, dass das RKI alle Nicht-Lebendimpfstoffe als Totimpfstoffe deklariert. Dieses ist hier bei meiner Einteilung nicht der Fall.

Bei der Herstellung von Totimpfstoff wird zunächst der Erreger (zum Beispiel das Virus

SARS-CoV2) in Zellkulturen vermehrt. Genauer beschrieben: Zellen werden mit diesem Virus infiziert, um genügend Erregermaterial zu erhalten. Anschließend werden Zellen und Viren chemisch und physikalisch „inaktiviert“, d.h. abgetötet. (neuer SARS-CoV2 Impfstoff VLA2001 von Valneva, noch nicht zugelassen) (Verfahren unter anderem auch bei Impfungen gegen Influenza, Herpes zoster, Hepatitis A, Polio, Tollwut, FSME)

2)Lebendimpfstoff: der Erreger wird zur Impfstoffherstellung nicht vollständig abgetötet, er wird „attenuiert", heißt, so weit abgeschwächt, dass er keine Infektion mehr bewirken kann. Genauer: der Erreger wird durch mehrere Zellpassagen, Mutationen oder durch genetische Manipulationen in seiner krankmachenden Wirkung (Virulenz) so stark reduziert, dass er sich im Körper eines Immungesunden zwar noch eine Zeit lang vermehren, aber keine Infektion mehr auslösen kann. (Verfahren unter anderem auch bei Impfungen gegen Masern, Mumps, Röteln, Windpocken, Rotaviren, Pocken, Gelbfieber)

3)Subunit-Impfstoffe: Hier werden allein die Anteile des Erregers, die für die Immunantwort notwendig sind, gentechnisch hergestellt. (Verfahren unter anderem auch bei Impfung gegen Influenza)

4)Peptidimpfstoff: meint das gleiche wie Proteinimpfstoff oder Impfstoff auf Eiweißbasis. Hier werden Teile des Eiweißes hergestellt, mit denen der Erreger sich an den Rezeptor der Zielzelle bindet (z.B. Spikeprotein von SARS-CoV2). (Nuvaxoid von Novavax, noch nicht zugelassen: Vidprevtyn von Sanofi Pasteur)

5)Vektorimpfstoff: Anteile des Erbmaterials (Genom) des Erregers werden in für den Menschen harmlose Viren (z.B. Adenoviren) eingebaut. Diese harmlosen Viren werden als "Vektoren" bezeichnet. Auf diese mit dem Erregergenom beladenen Viren folgt schließlich die Immunantwort. (Vaxzevria von AstraZeneca, Johnson & Johnson von Janssen)

->a)nicht replizierende virale Vektoren: die Fähigkeit, sich zu vermehren, wurde diesen Viren genommen. Um eine Immunantwort zu bekommen, muss eine genügende Menge an Viren injiziert werden

->b)replizierende Viren: Hier ist die Fähigkeit, sich zu vermehren, allenfalls abgeschwächt, so das mit einer ausreichenden Immunantwort zu rechnen ist.

6)DNA-Impfstoff: Hier wird das Erbmaterial des Erregers gentechnisch in einen bestimmten Teil eines Bakteriums (Plasmid) eingebaut. Das Plasmid wird nach Injektion durch die Zielzelle aufgenommen, worauf hin die Zelle auch das Erbmaterial des Erregers abliest und diesen herstellt (hier ähneln sich DNA und mRNA Impfstoffe), was eine Immunantwort zur Folge hat. Bisher sind DNA Impfstoffe nur in der Tiermedizin zugelassen, sie benötigen starke Adjuvanzien (Mittel, die entweder die Wirkung des Erregers verstärken oder abschwächen sollen), da diese Impfstoffe in seltenen Fällen zur Integration (Aufnahme in das menschliche Genom) führen können.

7)mRNA- Impfstoff: Ziel ist hier, dass diese gentechnisch hergestellte "Boten RNA" (mRNA=MessengerRNA) nach Injektion durch die Zielzelle aufgenommen und das Eiweiß des Erregers hergestellt wird, um eine Immunantwort zu erhalten. (Comirnaty von BionTech/Pfizer, Spikevax von Moderna). Um die mRNA impfen zu können, wird diese mit "Lipidnanopartikel" umhüllt. Diese enthalten PEG (Polyethylenglykol), was ursächlich für die selten auftretenden Anaphylaxie (Allergischer Schock nach Impfung) sein könnte.

8)Virusartige Partikel: bei diesem Impfstoffherstellungsverfahren wird das Genom des Virus entfernt, es werden nur noch „leere Virushüllen“ bzw. Bestandteile dieser injiziert, um eine Immunantwort zu erhalten. (Verfahren unter anderem auch bei Impfung gegen Humanes Papillom Virus – HPV, Hämophilus B, Meningokokken, Pneumokokken)

9)BCG-Impfung: dieser ursprünglich nur auf das Tuberkulosebakterium (Mycobacterium bovis) gerichtete Lebendimpfstoff soll über seine spezifische Wirkung hinaus auch gegen andere Infektionskrankheiten (z.B. Influenza) schützen.

10)Toxoidimpfstoff: bei diesem Verfahren wird nach Züchtung des Erregers in einer Zellkultur das entsprechende Gift des Erregers (z.B. Chlostridium tetani -> Tetanustoxin) um seine toxischwirkenden Eigenschaft durch Behandlung mit z.B. Formaldehyd (was mit Bestandteilen des Toxins chemisch reagiert) beraubt, so dass es nicht mehr giftig ist, aber trotzdem eine Immunantwort auslöst. (Verfahren unter anderem auch bei Impfungen gegen Tetanus, Diphterie)

Unterschied im Mechanismus zwischen Vektorimpfstoff, mRNA Impfstoff und Peptidimpfstoff:
Nach Injektion befallen die harmlosen Viren des Vektorimpfstoffes menschliche Zielzellen (z.B. Muskelzellen). Bei diesem Vorgang der Infektion gibt das Virus nicht nur sein eigenes Erbmaterial, sondern eben auch den miteingebauten Anteil des Genoms von SARS-CoV2 in die Zielzelle ab. Dort wird das Erbmaterial durch Ribosomen* "gelesen" und daraufhin das Virus bzw. deren Bestandteile "hergestellt". An der Oberfläche der Zielzelle wird dann der "Virusbefall" präsentiert und die Immunabwehr in Alarmbereitschaft versetzt.

Im Gegensatz dazu "nehmen" bei einem mRNA Impfstoff menschliche Zielzellen dieses genetische Material des Impfstoffes auf, was anschließend von den Ribosomen dieser Zellen "gelesen" wird und damit die Herstellung der Bestandteile des SARS-CoV2 Virus (das Spikeprotein) in Gang setzt. Auch hier wird der Virusbefall präsentiert, allerdings nur mithilfe des Spikeproteins.

Statt den umständlichen Weg über die körpereigene Produktion der Virusbestandteile und über eine Zielzelle zu gehen, wird dem menschlichen Körper bei einem Peptid(Protein)impfstoff das Spikeprotein gleich präsentiert, woraufhin die Immunabwehr in Alarmbereitschaft versetzt wird.

Wesentlicher Unterschied zwischen den beiden ersten und dem dritten Impfstoff ist die Tatsache, dass bei einem Proteinimpfstoff kein genetisches Material des Virus geimpft wird!

 

*Ribosomen sind Eiweißproduzenten der Zelle (https://de.wikipedia.org/wiki/Ribosom)