Nun könnte man meinen, der Politik ginge es um den Menschen, schließlich wird ja in den letzten Monaten bzw. mittlerweile 2 Jahren alles dafür getan, dass Menschen vom krankmachenden Keim namens SARS-CoV2 ferngehalten werden oder zumindest durch eine Impfung nicht so schwer erkranken oder gar schlimmsten Falls versterben. Bei genauerem Hingucken allerdings sind nicht alle Maßnahmen, um dem Ziel, die Bürger vor den schweren Verläufen zu schützen, heißt die Hospitalisierungsrate und schließlich die Intensivstationen zu entlasten, wirklich einleuchtend. Auf der einen Seite preist sich die Politik, sich wissenschaftlich – wie noch nie zuvor – beraten zu lassen, andererseits handelt sie absolut unwissenschaftlich, was natürlich dazu führt, dass Menschen an dem so ehrenhaften Ziel der Politik zweifeln. Gern wird hier Henne und Ei vertauscht: die Bürger, die wenig Vertrauen in die Verantwortlichen haben, sie werden durch widersprüchliches Handeln in ihrer Vorsicht bestärkt. Wenn hier also die Politik den Bürgern "den Ball für die Füße legt" darf die sich nicht wundern, dass Menschen auch zutreten. Z.B. ist ja nicht ersichtlich, warum Genesene – durch die aktuellen Studien auch bestärkt – in ihrem Status nicht entsprechend gewürdigt werden (durch Gleichstellung mit Geimpften). Dies macht verständlich, weshalb der Politik Willkür unterstellt wird. Auch ein anderes Beispiel sei hier angeführt: die sogenannte "ABIT" = anlassbezogene Intensivtestung. So müssen Kinder ab 3 Jahren nun auch in Kindergärten dreimal pro Woche getestet werden. Dabei dürfen Eltern auf einem Formular die Testergebnisse selber eintragen oder müssen die Testkassette in der Kita vorlegen. Sollte ein Kind die Testung überhaupt nicht tolerieren, kann eine "Umfeldtestung" durchgeführt werden: Hierbei wird ein Elternteil aufgefordert, sich innerhalb einer Woche dreimal testen zu lassen. Schon auf den ersten Blick wirkt diese Maßnahme als halbherzig: nur ein Elternteil soll sich testen lassen (der, der "häufigeren Kontakt" zum Kind hat als der andere Elternteil -> was ist das für eine Definition und wer kann aussschließen, dass gerade der Elternteil mit "seltenerem" Kontakt nicht doch infiziert ist?) und dies auch nur mit einem Schnelltest. Bleibt die Frage, wer die ABIT überprüfen soll, ob nicht die Eltern einfach das Formular ausfüllen ohne wirklich zu testen? Maßnahmen dieser Art sind – wie oben beschrieben – nur Wasser auf die Mühlen derer, die der Politik misstrauen. Und dann kommt der bayrische Ministerpräsident und meldet, er werde die "einrichtungsbezogene Impfpflicht" nicht überprüfen. Was denken Sie jetzt? Da wird Ihnen von Ihrem Arbeitgeber (u.a. Krankenhaus, ambulante Pflege) schon angedroht, dass sie – falls nicht geimpft bis zum 15.März – gekündigt werden und Ihre Kollegen/innen in Bayern können durchatmen und erstmal weiter arbeiten, weil sie mit keiner Konsequenz rechnen müssen? Uneinheitliches Vorgehen verstärkt ebenfalls nicht gerade das Vertrauen in die Staatsführung.

Das Virus ist wissenschaftlich analysiert, bis auf die letzten Gene auseinandergenommen und doch nutzen wir nicht die Erkenntnisse, die wir gewonnen haben. Noch nie gab es so eine intensive internationale Expertise, doch gab es auch noch nie so viel Daten, die gleichzeitig eher für Verwirrung als für Klärung sorgten. Natürlich – so das Deutsche Ärzteblatt – gab es Fake News, doch – so der Autor – sind diese "Studien" relativ begrenzt gewesen. Eigentlich gibt es keinen Grund mehr, den Ahnungslosen zu spielen. So aber Herr Lauterbach und das RKI, wenn es aus eigenem Motiv den Genesenenstatus von 6 auf 3 Monaten zurücksetzt. Klar, RKI und Lauterbach möchten mehr Menschen zum Impfen bewegen. Doch die Art der Kommunikation ist mehr als ungeschickt gewählt. So bewirken sie nur Irritation und Wut.