Eine im April online durchgeführten Befragung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), an der 6000 Ärzte/Praxen teilgenommen hatten, belegt erneut, dass die Telematik Infrastruktur (TI) in der derzeitigen Form für die Ärzteschaft untragbar, weil längst überholt, ist:

  • 60% der Ärzte gaben an, dass der digitale Versand der elektronischen Krankmeldungen (eAU) zeitweise unmöglich war
  • 50% bemängelten die fehlende Erreichbarkeit von IT- Dienstleistern
  • 33% der Befragten ärgerten sich über häufige Fehlermeldungen der Krankenkasse
  • 20% gaben an, die TI aufgrund negativer Erfahrungen in der Vergangenheit nicht mehr zu nutzen (was bis Ende Juni noch möglich ist, danach ist die eAU verpflichtend)
  • Wie bei den vielen Konnektorenproblemen in der Vergangenheit so wurde auch bei der Ausstellung der eAU von wiederholten System – und Programmabstürzen berichtet!

Soweit die eAU

Bei dem elektronischen Rezept (eRezept) sieht es nicht viel besser aus (hier die Einschränkung beachten, dass dies sich noch in der Testphase befindet und deshalb nur 7% der beteiligten Praxen, sprich 420 (!); Erfahrung sammeln konnten :

  • 59% der Praxen gaben an, aufgrund von Problemen mit der TI keine eRezepte mehr auszustellen
  • 59% der Befragten berichteten über Probleme beim Versand
  • 67% beklagten die schlechte Erreichbarkeit von IT – Dienstleistern
  • Über 50% gaben an, dass es zu Schwierigkeiten beim Einlösen des eRezeptes in der Apotheke kam
  • 62% der Ärzte bemängelten die geringe Akzeptanz des eRezeptes bei den Patienten

Der Hammer:

10% der Praxen gaben an, dass das Ausstellen des eRezeptes "bis auf kleinere Schwierigkeiten" funktioniert hätte! Unglaublich. Bloß 10%. Arbeitsschritte werden durch diesen Dinosaurier "TI" verzögert, gehemmt, erschwert, dabei sollten sich Prozesse in den Arztpraxen durch die TI einfacher für die Beteiligten gestalten. Es ist eine Frechheit, ein Unding, nirgendswo in der Marktwirtschaft würde ein solches Angebot, was nur so wenige zufriedenstellt, aufrechterhalten. Mit unseren Steuergeldern ist es möglich. Und bei einer Kassenärztlichen Bundesvereinigung, die alles abnickt.

link: https://www.kbv.de/html/58533.php