Liebe Patienten,
seit Juli 2017 ist meine hausärztliche Praxis nur noch an vier Tagen pro Woche (Montag - Donnerstag) für den Publikumsverkehr geöffnet. Den meisten Patienten von Ihnen ist dies durch vorausgehende Ankündigungen, praxisinterne Aushänge, dieser homepage und Visitenkarten längst bekannt. Trotzdem werde ich immer wieder mit der Frage konfrontiert: wohin gehe ich am Freitag?
Ich werde versuchen, mich dieser Frage aus einem anderen Blickwinkel zu nähern. Was ist der häufigste Grund für einen Arztbesuch am Freitag in der Akutsprechstunde? Antwort: In 60-80% der Fälle der Wunsch nach Ausstellung einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung. In diesem Fall empfehle ich Ihnen, mich am darauffolgenden Montag zu konsultieren: der Gesetzgeber hat nämlich seit 01.01.2017 die Möglichkeit geschaffen, dass der Arzt Sie bis 3 Tage rückwirkend krankschreiben kann, heißt konkret, am Montag für den vergangenen Freitag arbeitsunfähig schreiben. Und: Die häufigsten Diagnosen in der Akutsprechstunde, sind Erkrankungen, die Sie selbst managen können: "akuter grippaler Infekt" (Erkältung), "gastrointestinaler Infekt" (Magen-Darm) und Rückenschmerzen. Entsprechend empfehle ich Ihnen, wenn Sie am Freitag "akut" erkranken, symptombezogen zu behandeln: bei Gliederschmerzen wie auch bei Rückenschmerzen zunächst ein "Schmerzmittel" wie Paracetamol, Ibuprofen oder das ebenfalls frei verkäufliche Diclofenac in niedriger Dosis. Der Vorteil: wenn die Beschwerden über das Wochenende dann gebessert sind, brauchen Sie gar nicht mehr zu mir. Wenn nicht, weiß ich, die Beschwerden sind begutachtungsbedürftig und Sie müssen zu mir in die Praxis. Damit wird also auch Klarheit geschaffen. Sollten allerdings ihre Beschwerden zu groß sein oder zunehmen, wenden Sie sich bitte an den Kassenärztlichen Notdienst, der ab Freitag 15 Uhr sowie das gesamte Wochenende erreichbar ist. Sie erreichen ihn unter der Bundeseinheitlichen Telefonnummer: 116117.