Dass auch Ärzte von dieser "eigentümlichen" Krankheit (weil es diese als eigenständige Erkrankung noch nicht gibt) befallen werden, ahnte jeder, hoffte aber keiner. Vor allem die Ärzte selber nicht. Schließlich erwartet die zu versorgende Bevölkerung, dass Ärzte "Gewehr bei Fuß" und immer fit sind, um anderen zu helfen. Dass Ärzte selbst Hilfe brauchen, ist in unserem Lande noch ein Tabu Thema. In den Vereinigten Staaten ist das kein Geheimnis, weswegen jedes Jahr eine Befragung der Mediziner stattfindet. Hier zeigt sich seit mehreren Jahren, dass etwa 50% der Ärzte an einem Burn-out leiden. Befragt nach den Ursachen, so ist - nicht verwunderlich - die überbordernde Bürokratie an erster Stelle zu nennen. Daneben natürlich auch die - vor allem im stationären Bereich - wenig gesundheitsfördernden Arbeitszeiten. - Den überwiegenden Anteil am Burn-out nimmt allerdings die Führung der elektronischen Patientenakten ein, so das Resultat der Untersuchung. Das ist für die Mediziner in Deutschland in sofern wichtig, weil Herr Spahn die Umsetzung der elektronischen Patientenakte auch hier in Deutschland plant und bereits im TSVG ankündigt. Dokumentationen sind für den Arzt gleichwohl hilfreich wie verpflichtend. Wie die Führung der Patientenakte dann im Einzelnen aussehen soll, steht noch nicht fest. Aber gewiss ist da viel Platz nach oben. Und die Deutschen sind ja schon immer für ihre Genauigkeit bekannt (durchaus im negativen Sinne gemeint). Also: Burn-out bei Deutschen Ärzten ist angekündigt!