...in der psychotherapeutischen Praxis
Ansgar Hantke

Als Ärztlicher Psychotherapeut und Facharzt für Allgemeinmedizin biete ich Ihnen eine vorwiegend tiefenpsychologisch-fundierte psychotherapeutische Behandlung an und bin zusätzlich Ansprechpartner bei allen Gesundheitsfragen der psychiatrischen und psychotherapeutischen Versorgung sowie in Krisensituationen.

 

Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann,

was er will, sondern dass er nicht tun muss, was er nicht will

(Jean-Jaques Rousseau)

 

Rousseau hat schon geahnt, dass es keine absolute Freiheit im Denken, Fühlen und Handeln gibt. Der Mensch ist also nicht frei. Die einzige Freiheit dürfte in seiner Entscheidungsmöglichkeit zu finden sein, "Nein" zu dem zu sagen, was an Impulsen und Ideen ins Bewusstsein dringen

Liebe Klienten, Patienten und Leser dieser website!

Gefühle gehören zum Grundinventar des Menschen. Sie sind ein wesentlicher Teil der Gefühlswelt des Menschen. Menschen teilen ein gewisses Spektrum dieser Gefühlswelt, nämlich die sogenannten Emotionen, mit anderen Säugetieren, teilweise auch mit primitiveren Lebensformen. Gefühle im engeren Sinne sind - so behaupten Neurowissenschaftler wie Antonio Damasio - dem Menschen vorbehalten. Diese setzten nämlich voraus – so seine Behauptung - , dass Bewusstsein bestehe. Bewusstsein wiederum ist erkennbar an dem Wissen um sich selbst, daran, dass man weiß, man existiert, an der Fähigkeit, zu reflektieren und sich zu besinnen. Dies könne aber kein Tier, dies obliege nach bisherigem wissenschaftlichen Stand nur einer Spezies, die diesen Planeten bewohnt: nämlich dem Menschen.

Wenn wir über Gefühle reden, sollten wir zuvor klären, was wir wirklich meinen. Die einen sprechen von Affekten (z.B. Primäraffekte), die anderen von Emotionen (z.B. Basisemotionen), zuletzt von Gefühlen im engeren und weiteren Sinne.

Affekte stellen ursprünglich die Kombination aus einem heftigen Gefühl (z.B. Wut) und einem körperlichen Ausdruck dar. Sie sind damit sehr körpernahe und körperbetonte Ausdrucksformen einer Befindlichkeit. Zunächst wurde von den sogenannten Primäraffekten gesprochen, da sie nach neurowissenschaftlichem Stand jedem Säugling mit der Geburt als Ausdruck von Befindlichkeiten zur Verfügung stehen. Diese würden sich aus sogenannten Affektkernen (sehr wahrscheinlich genetisch angelegte Verhaltensmuster) entwickeln. Zu diesen Primäraffekten zählen Freude, Überraschung, Interesse, Ekel, Wut, Furcht und Trauer. Nicht alle Psychiater, Psychotherapeuten oder Neurowissenschaftler teilen diese Ansicht. So mancher nennt statt Trauer Verzweiflung, statt Ekel Verachtung. Demnach gibt es keine Übereinstimmung bei der Beschreibung der Primäraffekte. Mit der weiteren Entwicklung des Kindes zeigen sich neue Affekte, die sich nach Meinung von Entwicklungspsychologen aus den Primäraffekten bilden, indem sie sich z.B. vermischen und dadurch einen neuen Ausdruck schaffen (wie beim Mischen von verschiedenen Farben). Dazu zählen Schuld, Scham, Verachtung.

Der Ausdruck Affekte wird allerdings unter Psychologen und Psychotherapeuten inflationär verwendet, bezieht sich dabei nicht mehr auf die ursprüngliche Definition der sogenannten heftigen, körpernahen Ausdrucksform einer Befindlichkeit, sondern auf das gesamte Gefühlserleben von Menschen (z.B. Affektdifferenzierung: die Fähigkeit zwischen Gefühlen zu unterscheiden, oder Affekttoleranz: die Fähigkeit, ein bestimmtes Gefühl ertragen zu können, Affekterleben: die Fähigkeit, ein bestimmtes Gefühl zu erleben, usw.).

Fortsetzung folgt

 

     E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. 

   Tel.: 05374/6023167

   

    Im Notfall: 112

    Außerhalb der Sprechzeiten: 116117