Ernährung und Krebsrisiko

Dass es einen Zusammenhang zwischen Ernährung und Krebsrisiko gibt, ist nicht zu leugnen. Mittlerweile zeigen dies viele Studien. Dabei liegen in Europa ernährungsbedingte Krebsfälle etwa bei 20 Prozent.

Diese teilen sich wie folgt auf: Neun Prozent auf durch noch näher zu erläuternde Ernährungsfaktoren.
5,5 Prozent durch Übergewicht (BMI > 30 kg/m2) sowie 4 Prozent durch übermäßigen Alkoholgenuss. D.h. ernährungsbedingte Krebsfälle erreichen in etwa schon nikotinbedingte Krebsfälle (ebenfalls 20 Prozent).

Hauptursache dürften eine erhöhte Fettaufnahme einerseits und ein zunehmender Anteil tierischer Eiweiße (insbesondere rotes Fleisch) andererseits bei gleichzeitigem Rückgang des Verzehrs von ballaststoffreicher Kost  zu sein.

Erhöhte Fettaufnahme und mangelnde Bewegung führen nicht selten zu Übergewicht, welches wiederum das Krebsrisiko erhöht. Einen Zusammenhang zwischen Übergewicht und Krebs sind bekannt bei: Brust,- Gebärmutter,- Darm,- Gallengang,- Bauchspeicheldrüsen,- Speiseröhren- und Nierenkrebs.
Trotzdem fallen konkrete Ernährungsempfehlungen schwer. So zeigte eine Studie, dass ein großer Verzehr von Milchprodukten (tierisches Eiweiß) das Risiko für Darmkrebs senkt.

Doch auch weitere Faktoren dürften eine Rolle spielen: genetische sowie hormonelle. Ernährungsbedingte Tumoren scheinen ein ganz bestimmtes genetisches Muster zu zeigen. Ob dies zu einem Tumor führt, scheint davon abzuhängen, ob ein metabolisches Syndrom (Übergewicht, erhöhte Fettwerte, Bluthochdruck und Zucker) vorliegt oder nicht.
Zudem produziert das Fettgewebe bekanntlich Hormone. Bei deutlichem Übergewicht wird das Gleichgewicht zwischen Adiponektin und Leptin zu Gunsten Letzterem verschoben, was stimulierend auf das Wachstum
krebsbildender Zellen wirkt. Dies ist zumindest bekannt bei Brust,- Prostata,- Eierstock- und Darmkrebs.
Hohe Insulinspiegel sind ebenfalls bekanntlich krebsfördernd. Deswegen führt eine Verbesserung des Diabetes (Zucker) durch Medikamente zur Senkung des Krebsrisikos.

Krebshemmenden Einfluss hingegen scheinen neben Obst und Gemüse auch bestimmte Naturstoffe zu haben: dazu zählt die schwarze Himbeere, das Isothiocyanat (Kohlgemüse), das Curcumin (Curry) und grüner Tee. Außerdem haben viele pflanzliche Nahrungsinhaltsstoffe einen antioxidativem Effekt, d.h. sie binden freie Sauerstoffradikale, die u.a. bei der Spaltung von tierischem Fett im Stoffwechselprozess entstehen und bei der Entwicklung von Krebs wohl eine Rolle spielen.

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