Die Fachgesellschaften (Kardiologie, Pneumologie, Schmerzmedizin usw.) haben Handlungsempfehlungen herausgegeben, die den Ratsuchenden als Hilfe dienen sollen:

1)Onkologie: ein Aussetzen oder Verschieben einer Krebstherapie wird nicht empfohlen. Eine effektive Behandlung des Tumors stelle in den meisten Fällen die Bedingung, das Überleben der Patienten zu sichern. Weiterhin könne ein Absetzen gut eingestellter Patienten zu unerwünschten Ereignissen wie eine deutliche Verschlechterung der Situation herbeiführen.

2)Kardiologie: jegliche Art von Infektionen (also auch virale) bedeuteten eine zusätzliche Belastung des Herz-Kreislaufsystems. So käme es bei kardiologisch erkrankten Patienten, die aufgrund einer Coronainfektion einer Therapie in der Klinik bedürften, in 16,7% der Fälle zu Herzrhythmusstörungen und bei 7,2% zu akuten Herzschädigungen. Herz-Kreislauf-Erkrankungen - so zeigten die neuesten Erfahrungen - wie Bluthochdruck, Vorhofflimmern, Koronare Herzkrankheit (KHK) usw. gingen mit einem höheren Sterblichkeitsrisiko einher.

In diesem Zusammenhang sei auch darauf hingewiesen, dass er derzeit keine belastbaren Daten gibt, die zeigen würden, dass zwei bestimmte Klassen von Bluthochdruckmedikamenten - nämlich ACE - Hemmer (z.B. Enalapil, Ramipril) und AT2 Rezeptorblocker (z.B. Losartan, Candesartan) - die Wahrscheinlichkeit einer Infektion mit dem Coronavirus erhöhen. Die Empfehlung lautet hier, die Bluthochdruckmedikation weiter einzunehmen, um das Risiko für eine akute Schädigung durch einen ungenügend eingestellten Blutdruck zu vermeiden.

3)Pneumologie: Patienten mit Asthma sollten eine dem individuellen Bedürfnis angepasste Therapie fortführen. Dabei bildeten weiterhin Corticoide (Budesonid, Beclomethason, Fluticason etc.) die Basis der Behandlung beim Asthma. Ein Absetzen des Cortisons verschlechtert im Allgemeinen das Asthma und erhöht das Risiko, bei einer zusätzlichen Infektion mit einem Virus (z.B. Corona) schwer zu erkranken.

4)Schmerztherapie: es gibt bisher auch bezüglich der Therapie mit Ibuprofen keine belastbare Daten, die darauf hinwiesen, dass eine Gefährdung, an einer Coronainfektion zu erkranken, durch die Einnahme zunehmen würde.